Augenärztlicher 24h Notfalldienst:
Augenklinik im Westpfalzklinikum
Hellmut-Hartert-Str. 1
67655 Kaiserslautern
Tel. Zentrale 0631-203-0
Die häufigsten Ursachen für eine Hornhautoperation sind Anomalien der Hornhautform (z. B. Keratokonus), persistierende Defekte der Hornhautoberfläche oder Eintrübungen der Hornhaut, wie zum Beispiel durch Narben oder Quellung aufgrund eines Versagens des Hornhautendothels. Eine Hornhautnarbe kann Folge von Verletzungen, Infektionen, nicht heilenden Defekten, Geschwüren oder Verätzungen/Verbrennungen sein. Auch bestimmte erbliche Erkrankungen und Stoffwechselstörungen können eine Eintrübung bewirken.
Alle dieser Erkrankungen führen meistens zur erheblichen Sehminderung des betroffenen Auges und damit auch zur Reduktion der Lebensqualität der Patienten. Eine operative Intervention ist deswegen oft eine Notwendigkeit.
Bei Hornhaut-Erkrankungen, die als Folge eine Beteiligung der gesamten oder mehrerer Schichten der Hornhautdicke haben, ist eine Teiltransplantation (lamelläre Keratoplastik) nicht ausreichend und wird eine perforierende Keratoplastik benötigt. Dabei wird ein durchgreifender Austausch des erkrankten Gewebes durchgeführt, unter Erhalt eines peripheren Teils der eigenen Hornhaut. Handelt es sich aber nur um eine Beteiligung der vorderen oder hinteren Anteile der Hornhaut, könnte die modernere Teiltransplantation auch gute Sehergebnisse liefern.
Bei uns werden folgende Hornhautoperationen durchgeführt:
Perforierende Keratoplastik (pKP)
Posteriore lamelläre Keratoplastik (DMEK)
Amnionmembrantransplantationen bei persistierenden Hornhautdefekten
Pterygium-Exzision
Keratektomien, Abrasio corneae
Die meisten Hornhautoperationen werden unter stationären Bedingungen durchgeführt. Eine perforierende Keratoplastik wird meistens in Vollnarkose geplant, bei allen anderen Hornhautoperationen ist sowohl die Vollnarkose als auch eine örtliche Betäubung des Auges möglich.
Im Fall einer Hornhauttranssplantation kann uns eine hochqualifizierte und zertifizierte deutsche Hornhautbank mit dem gewünschten Transplantat versorgen. In der Regel können wir innerhalb von 6-8 Wochen nach der Op-Indikation ein Hornhaut-Transplantant für unsere Patienten erhalten.
Die perforierende Keratoplastik (pKPK)
Bei der durchgreifenden Hornhauttransplantation (perforierende Keratoplastik) werden sowohl die Spender - als auch die Empfängerhornhaut hochpräzise und nach gewünschtem Durchmesser kreisförmig ausgeschnitten. Das eingefügte Transplantat wird mit zwei fortlaufenden oder mehreren einzelnen Nähten an der Empfängerhornhaut befestigt. Das endgültige Sehergebnis wird erst nach mehreren Wochen erreicht und die Nähte werden erst ab dem 1. postoperativen Jahr entfernt. Die Nähte sind nicht spürbar und kaum sichtbar mit blossem Auge.
Die posteriore lamelläre Keratoplastik (DMEK)
Bei dieser Operation wird nur die hinterste Schicht der erkrankten Hornhaut entfernt und durch ein gesundes Transplantat ausgetauscht. Die Adaptation und richtige Anlage der transplantierten Lamelle erfolgt nahtlos und mit Hilfe einer Luftblase, die die ersten Tage nach der Operation die Vorderkammer der Auges füllt. Während dieser Zeit ist das Sehvermögen des Auges noch beeinträchtigt, die Hornhaut klart sich aber ziemlich schnell wieder auf und die Sehschärfe steigt an.